Portugal

 

Letzte Woche hatten wir mal wieder das Vergnügen, Portugal nicht nur als Land der atemberaubenden Landschaften und des exquisiten Weins zu erleben, sondern auch als einen Knotenpunkt der Textilproduktion. Wir haben endlich wieder unsere Produzenten besucht, einmal für Strickstoffe und dann noch für Webstoffe. 

Die von uns besuchten Betriebe sind Familienunternehmen, was eine ganz besondere Atmosphäre mit sich brachte. Es herrschte eine warme und einladende Stimmung, die uns sofort das Gefühl gab, am richtigen Ort zu sein. Diese Unternehmen sind nicht nur wegen ihrer hochwertigen Produkte bekannt, sondern auch wegen ihrer tiefgreifenden Expertise und ihres Engagements für Qualität und Nachhaltigkeit. Die Leidenschaft für Textilien und deren Produktion war in jedem Gespräch und jedem gezeigten Prozess spürbar - und das ist für uns natürlich super wichtig.

Neben der beeindruckenden Gastfreundschaft und dem fachlichen Austausch hatten wir auch das Privileg, die Produktionsstätten selbst zu besichtigen. Dabei konnten wir aus nächster Nähe erleben, wie Strick- und Webstoffe entstehen – ein Prozess, der Tradition und Innovation perfekt vereint.

Die Rundstrickmaschine, die Du hier unten siehst, ist ein echtes Wunderwerk der Technik, das die Herstellung von Strickstoffen revolutioniert hat. Diese Maschinen arbeiten mit einer Reihe von Nadeln, die in einem kreisförmigen Muster angeordnet sind, um eine nahtlose Röhre aus Stoff zu erstellen. Das Prinzip ist faszinierend einfach und dennoch hochkomplex: Die Nadeln bewegen sich in einer koordinierten Weise, um Schlaufen durch Schlaufen zu ziehen, wodurch das Strickmaterial entsteht. Diese Technik ermöglicht es, eine Vielzahl von Strickmustern und Texturen zu erzeugen, von feinen Jersey-Stoffen bis hin zu dickeren, strukturierteren Materialien.

 

Rundstrickmaschine

 

Im Gegensatz dazu arbeitet die Webmaschine durch das Verweben von zwei Fadensystemen – dem Kett- und dem Schussfaden – rechtwinklig zueinander, um flache Stoffe zu erzeugen. Moderne Webmaschinen können eine beeindruckende Vielfalt an Stoffen mit unterschiedlichen Gewichten, Texturen und Mustern herstellen. Die Präzision und Geschwindigkeit, mit der diese Maschinen arbeiten, ist ein Beweis für den technologischen Fortschritt in der Textilindustrie. Sie ermöglichen es, komplexe Designs und Muster mit hoher Effizienz zu produzieren - Jeanette sieht jedenfalls begeistert aus, oder?!

 

Webmaschine

 

Ein weiteres Highlight waren die Färbetrommeln, deren Einsatz wir aus nächster Nähe miterleben durften. Färbetrommeln spielen eine zentrale Rolle im Färbeprozess von Textilien, da sie eine gleichmäßige und durchdringende Farbaufnahme des Stoffes gewährleisten. Die Stoffe werden zusammen mit Farbstoffen in die Trommel gegeben, die sich dann dreht, um eine gründliche Durchmischung zu erzielen. Diese Rotation sorgt dafür, dass jeder Teil des Stoffes mit der Farblösung in Kontakt kommt, was eine gleichmäßige Färbung ohne Flecken oder ungleichmäßige Tönungen sicherstellt. Die Temperatur und die Dauer des Färbeprozesses werden genau kontrolliert, um die gewünschte Farbtiefe und -beständigkeit zu erreichen, und variieren je nach verwendetem Stoff und gewünschtem Ergebnis.

 

Färbetrommel

 

Auch beeindruckend: Die Nutzung von Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Gebäude. Diese Investition in erneuerbare Energien ist ein klares Zeichen für das Engagement der Familienunternehmen in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Die Installation von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) auf den Dächern nutzt die Energie der Sonne, um Strom zu erzeugen. Dieser wird direkt in den Produktionsprozessen eingesetzt, reduziert die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und senkt die Kohlenstoffemissionen erheblich.

 

PV

 

Es ist eine Win-win-Situation: Die Unternehmen profitieren von niedrigeren Energiekosten, während sie gleichzeitig einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Nutzung von Solarenergie in der Textilproduktion ist ein bemerkenswerter Schritt in Richtung einer grüneren und nachhaltigeren IndustrieUnsere Reise war also gefüllt mit schönen Momenten und Erkenntnissen und wir können es kaum erwarten, bald wieder in Portugal zu sein!